MÖBEL / LEUCHTEN / STOFFOBJEKTE
SCHALEN / VASEN / KLEINOBJEKTE / MODE

Möbel seit 1968

Ausschnitt aus COSMOPOLITAN, Oktober 2002
Text von HEYER LÄMMLER
DIESER MANN IST NICHT VON DIESER WELT
WERNER NYDEGGER AUSSERGEWÖHNLICH ALS MENSCH,
OBJEKT- UND RAUMGESTALTER, GRAFIKER, CARTOONIST UND ILLUSTRATOR

Der Mann macht Kunst! Das sagen die andern. Was er darunter versteht, will er partout nicht definieren. Werner Nydegger macht es uns Journalisten schwer. Weil er erstens sich nicht wichtig nimmt und sich und sein Tun stets im Zentrum sieht. Und zweitens für seine Arbeit weder Erklärung noch Antrieb braucht. «Kunst muss!», hat irgendwann ein gescheiter Zeitgenosse ganz sec zur Sache definiert. Bei Werner Nydegger stimmt das hundertprozentig: Kunst muss raus. Werner Nydegger (58) war in seinem früheren Leben als Grafiker, Illustrator und Cartoonist jahrelang gefürchtet, beliebt und berühmt (wahrscheinlich einer der Besten, den die Satire in unserem Land hervorgebracht hat). Heute hantiert er statt mit der spitzen Feder lieber mit Schleif-, Säge- und Bohrmaschinen oder experimentiert mit Farben, Stoffen und Harzen. Aus seiner unendlichen Schöpferquelle fliessen heute Tische und Stühle, Truhen und Schränke, Schalen, Vasen, Uhren, Spiegel, Lampen, Kerzenständer, Flaschenkorken und viele andere Gebrauchsgegenstände mehr.
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Wo Etiketten fehlen, wo wir uns mit dem Beschreiben schwer tun, holen nicht nur wir Journalisten, sondern auch die ganze bodenständige Allgemeinheit gerne das Wort genial aus der Schublade. Werner Nydegger ist mit Sicherheit ein Genie. Erst recht, wenn einige unserer Schreiberzunft über Nydegger urteilen: «Das ist aber eher ein schwieriger Mensch!». Wohl nicht ahnend, dass sie dabei mehr über ihre Sehunfähigkeit oder den eigenen Horizont verraten… Ein Grund, sich einer Annäherung und einer Auseinandersetzung mit der Arbeit und mit diesem aussergewöhnlichen Artisten zu verschliessen. Nein, wer an Menschen interessiert ist, findet hier ein prächtiges Exemplar dieser spannenden Spezies.
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Wenn es um seine künstlerische Weiterentwicklung und das Umsetzen von neuen Ideen geht, ist Werner Nydegger mit Sicherheit einer der konsequentesten Künstler der Schweiz. Das Alte (so zum Beispiel auch seine Epoche als viel gefragter Cartoonist) hat er abgelegt, ja es ist ihm fremd geworden. Nydegger ist irgendwie und irgendwo halt wirklich nicht von dieser Schweizer Welt: So hat er für die Entwicklung seiner Wohnwelt in den letzen sieben Jahren fast den letzten Rappen ausgegeben. ( . . . )

DREHTISCH, 2003

ILLUMINATA
LICHTSKULPTUR, 2000

STOFFOBJEKTE

SEIT 1997

WAHR GEWORDENE ILLUSIONEN.

STOFF, AUS DEM DIE TRÄUME SIND.

STOFFZAUBEREI

SCHALEN / VASEN / KLEINOBJEKTE / MODE

SEIT 1997

WENN GEFÄSSE UND VASEN ZU KUNSTOBJEKTEN WERDEN

Man muss ein Künstler sein, wenn es einem gelingt, aus einer Harzmasse, raffiniert gemischt, ein festes Material zu kreieren, das farblich nach Lust und Laune variiert werden kann, das interessante Strukturen aufweist und dem Betrachter das Gefühl vermittelt, eine kostbare Keramik-, Metall- oder Steinschale oder Vase zu betrachten. Werner Nydegger ist ein solcher Künstler, vielleicht noch mehr ein Lebenskünstler, nicht weil er vorab schlaue Methoden zum Überleben erfindet, sondern weil alles, was er in seine Hände nimmt, sich verwandelt, zu einem fantasievollen Objekt oder Gebrauchsgegenstand wird, weil alles, was er in seinem Leben tut, mit Kunst zu tun hat, und weil das Machen, das schöpferische Tätigsein, sein Lebensinhalt ist. Sein Kopf ist nicht voll von Ideen, sondern eine Idee an und für sich.
Er denkt, kreiert, erfindet, verarbeitet, reflektiert, organisiert, werkt und gestaltet in einem unglaublichen Tempo, mit einem Ideenreichtum und Vorstellungsvermögen, dass es einem fast unheimlich wird. In der Perfektion liegt seine Stärke, in der genauen Umsetzung des Gedachten und Erfundenen, wobei er für nichts zu bequem, zu nachlässig, zu faul ist, sondern alles bis ins kleinste Detail erkennt, sauber verarbeitet und es funktional in einer verblüffenden Selbstverständlichkeit zum Leben erweckt.

Ausschnitt aus einem Pressetext zu einer Vasen- und Schalenausstellung. März 2003 von MADELEINE SCHÜPFER Kulturjournalistin

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